Dienstag, 13. Juli 2021

Corrie ten Boom und ihr felsenfester Glaube

Wer von Corrie ten Boom und ihrer Familie gehört oder gelesen hat, weiß was für eine glaubensstarke Frau sie gewesen ist. Corrie und ihre Familie, außer ihrer Mutter, die vorher schon verstorben war, wurde aufgrund dessen, daß sie alles daran setzten den Juden zu helfen und zu verstecken, als diese in der Hitlerzeit verfolgt und umgebracht worden sind. Durch einen Verrat, wurden sie "ans Messer geliefert" und von Holland nach Deutschland ins KZ gebracht. Dort erlebte sie wahrlich grausame Dinge, doch ihre Schwester Betsie bewahrte zu allen Zeiten ihren fest gegründeten, starken Glauben an Gott und half auch somit Corrie nicht aufzugeben oder zu verzweifeln. Beide waren ein hell leuchtendes "Licht" in einer Zeit der tiefsten Finsternis.

Corrie war die einzige überlebende ihrer Familie die aus dem schrecklichen KZ von Rügenwalde, das oberhalb von Berlin liegt, durch Gottes Fügung herausgekommen ist und setzte seitdem für mehr als 20 Jahre die Vision und den letzten Wunsch von ihrer so unendlich glaubensstarken Schwester Betsie um, die leider dort verstorben ist. 

Corrie und Betsie

Corrie ist um die ganze Welt gereist, hat überall ihre tragische Geschichte erzählt und die Menschen aufgerufen ihr Herz und Leben Jesus zu übergeben. Es gibt Bücher von ihr, Filme, Vorträge und eine Biografie. Aus diesem Film über sie möchte ich hier ein paar Beispiele aufschreiben, die mich tief ins Herz getroffen haben. Bitte denke auch Du tiefer darüber nach, was hier steht. Ich wünsche Dir Gottes Segen dabei!

Corries Verhör durch den Richter




Schuldschein:

Corrie wurde wiederholt verhört und bezeugte dabei immer wieder ihren Glauben, bis sich schlußendlich ihr niederländischer Vernehmer beinahe bekehrte.

Als ich im Gefängnis war lag mein Leben in den Händen eines Richters. Doch als ich mich zu meinem Glauben bekannte berührte der Herr das Herz dieses Richters. Er wurde ein Freund, auch wenn er weiterhin seine Arbeit machen mußte. Er zeigte mir Papiere die in unserem Haus gefunden wurden. Darauf waren Namen, Adressen und Einzelheiten, die nicht nur mein Todesurteil bedeutet hätten, sondern auch das meiner Familie und Freunde im Gefängnis. 

Der Richter fragte: 

"Können Sie mir diese Papiere erklären?"  

Und ich antwortete:  

"Nein, das kann ich nicht." 

Ich fühlte mich furchtbar und war sehr unglücklich. Er wußte besser als ich ,wie gefährlich diese Papiere waren. Er öffnete den Ofen und warf alles ins Feuer. 

 


Wie glücklich ich in diesem Moment war!Wenn mir jemand gesagt hätte, daß ich in den Händen eines Feindes im Gefängnis zu 100 Prozent glücklich sein könnte, hätte ich es nicht geglaubt. Aber als ich sah wie die Flammen diese verräterischen Papiere auffraßen verstand ich zum ersten mal Kolosser 2:14 wo geschrieben steht, daß der Herr unseren Schuldschein nahm und ihn ans Kreuz nagelte.

 

 

 

 

Ravensbrück, das berüchtigte Konzentrationslager für Frauen in Norddeutschland. Es war gleichzeitig auch ein Ausbildungslager für weibliche SS Wachen, die besonders unmenschlich und grausam vorgingen. Die Gefangenen, unter ihnen Corrie und Betsie, wurden gezwungen sich auszuziehen und sich nackt vor den Wachen hin zu stellen die sie untersuchten.

"Das erste Mal, war das schlimmste. Ich habe mich noch nie so gedemütigt gefühlt und so furchtbar und mir war kalt. Ich stand da neben meiner Schwester Betsie und ich sagte: "Ich schaffe das nicht es, ist so schrecklich!" Ich dachte, daß ich gleich zusammenbrechen würde und dann war es plötzlich als ob ich Jesus am Kreuz sehen würde. In der Bibel steht, daß sie Jesus Seine Gewänder wegnahmen und Er nackt im Kreuz hing. Ich verstand, daß mein eigenes Leid nur ein Bruchteil dessen war, was Jesus erleiden mußte."

 


"Aber ich vergebe Dir".... sagte sie zu dem Verräter, "weil Jesus in meinem Herzen ist."





"Ich habe es gerne so, daß die Dinge so ablaufen wie ich es plane, aber wenn sie es nicht tun, nach all den Jahren habe ich gelernt, etwas flexibler zu sein, das ist Gottes Führung."

Corrie liebte Anschauungsunterricht. Sie benutzte ihn oft in ihren Reden. Sie zeigte eine Stickerei von der falschen Seite. Es war eine chaotische Ansammlung von Fäden, schwer anzusehen, sehr verwirrend. 

 

Dann drehte sie sie um und auf der anderen Seite sah man eine prächtige Krone.


Es war eine einprägsame Darstellung dessen, was Corrie gelernt hatte. In ihren dunkelsten Stunden konnte sie nur wenig Sinn in ihrer Lage sehen aber am Ende erkannte sie, wie Gott ihr Leben zu einer prächtigen Krone verwoben hatte. Die Dinge waren für Gott sehr klar erkennbar. Was sie während des Krieges gelernt hatte, bewahrte Corrie für den Rest ihres Lebens. Als sie nicht mehr sprechen konnte, blieb sie dennoch treu wie das Gedicht, das sie so oft zitierte:

 

Mein Leben ist wie eine Weberei zwischen meinem Gott und mir.

Ich wählte nicht die Farben die er stetig lebte ein.

Oft lebte ich im Kummer und ich im falschen stolz,

vergaß Er sieht die Oberseite und ich die Innenseite.

Nicht bis der Webstuhl still steht und die Weberschiffchen ankern

wird Gott das Kunststück enthüllen und den Grund nennen.

Die dunklen Fäden sind nötig in den fähigen Händen des Webers

wie die goldenen und silbernen Fäden in dem Muster daß Er geplant.

 

 

Ich sehe die Rückseite
 

Und Er sieht die Vorderseite
 
Jesus ist Sieger!

 

 





Bete für Dich selbst und für die anderen Christen. Wo die Menschen nicht sehen, gehen sie unter und wir alle wissen, daß wir in einer Zeit leben, in der die Welt in Dunkelheit und einen Schleier gehüllt ist. Die große Freude ist, daß wir Gottes Wort haben, wir können die Dinge so sehen wie Er es tut.

Schau um Dich und Du bist erschüttert. 

Schau in Dich und Du bist bedrückt. 

Schaue auf Jesus und Du kommst zur Ruhe.

Kein Abgrund ist so tief, daß Er mich nicht auffangen würde, denn Er ist noch tiefer. Durch Jesus bleiben auch im schwarzen Dunkel, Liebe und Hoffnung unter uns 

und 

das Beste kommt noch! 

 

Corry ten Boom 

Corrie ten Boom (2006) [Dokumentation | ganzer Film (deutsch)

 

Corries und Betsies Lebenseinstellung, ihr tiefer Glaube und unerschütterliche Zuversicht in Gottes Wort, haben mich sehr berührt und dazu veranlaßt folgendes Gedicht in Anlehnung an ihr kurzes Gedicht zu schreiben.

 

Das unerkannte Meisterwerk

Mein Leben wird gewebt durch Gottes treue Hand,
ich wählte nicht die Farben die Er webte in die Leinenwand.
Ja, ich lebte in Freude, aber auch im Kummer und Schmerz,
daß es mich oftmals zerriß und betrübte mein Herz.
Ich sah nur die Fäden, gar dunkel waren welche dazwischen
und ich fühlte um mich herum böse Gestalten lachen und zischen.

Sie flüsterten mir immer und immer wieder zu:
"So lange Du lebst geben wir Dir keine Ruh!"

Und ich fragte: "Gott, warum sieht mein Bild so düster und verworren aus,
ich dachte, wenn ich an Dich glaube, dann springt das beste für mich heraus!"
Und ich war entmutigt, enttäuscht, verzagt und sah kaum den Weg noch vor mir,
doch dann kam ein kleines Licht in dieser Dunkelheit daher.

Es war kein Licht, das man sehen kann mit menschlichen Augen,
doch man sieht es im Vertrauen auf Gott und im Glauben.
Ich sah nur immer die eine Seite der Leinenwand,
mit jeglicher Farbe die sich verworren darauf befand.
Das war mein Bild, das ich immer nur schaute
und darauf meine Ansichten und Verständnis baute.

Ich sah nicht, die andere Seite dieses Werkes in Gottes Hand
und nun war die Zeit, daß sich drehte diese Leinenwand.
Das was ich stets nur als dunkel, bedrückend und verworren sah,
offenbarte mir ein Bild das nun vor mir stand deutlich und klar.
Die dunklen Farben waren nötig um das prachtvolle Bild zu gestalten,
ohne sie war es nicht möglich das ganze zu verwalten.

Was wäre ein Bild ohne schwarz, blau, dunkel und braun,
es wäre unvollständig und betonen könnte man es kaum.
Doch der Meister gebraucht diese Farben für einen gewissen Zweck,
sie fügen alles harmonisch zusammen und lassen nichts weg.
Alle Fäden die sich durch mein Leben durch die Zeit hindurch zogen,
hat Er alle in Weisheit und Bedachtsamkeit gewoben.

Jesus ist der große Meisterweber meines Lebens
und keinen Faden hat Er benutzt jemals vergebens.
Doch wenn einst der Webstuhl wird stille stehen und ruh'n
dann wird Jesus uns den Grund erklären für Sein Tun.
Die Erfüllung des Kunststücks hat Er stets überwacht
und hat für uns immer am Ende das beste daraus gemacht.

So brauchen wir nicht zu verzweifeln in schweren Tagen,
Er wird uns trotzdem durch alles hindurch mit Seiner Liebe tragen.
Wir müssen Ihm nur vertrauen und glauben, daß es so ist,
dafür steht Er ein mit Seinem Wort, unser Herr Jesus Christ.
Er ist stets bei uns, durch Freude und Leid, das hat Er versprochen
und Sein Wort, das hat Er bisher noch nie gebrochen.

Egal wie stürmisch und düster unser Weg manchmal sein mag,
mit Ihm im Herzen kommen wir durch den dunkelsten Tag.
Dies Versprechen hat Er uns in Seinem Wort gegeben
und wir brauchen es nur anzunehmen für unser Leben.
Er wird uns nicht enttäuschen, egal was auch kommen mag,
bis Er uns heimholt, an dem versprochenen, herrlichen Tag.

So stütze auch Du Dein Vertrauen und Leben auf Jesus Christ,
der die einzige Rettung und der wahre Anker im Leben ist.
Er ist der Meister, Er hat alles in Seiner treuen Hand
und wird uns einst bringen in das verheißene Land.
Dort wird sein kein Jammern, Klagen oder ein zerbrochenes Herz,
denn Er wird, wie versprochen, heilen allen Schmerz.

Auf diese herrliche, verheißene Zeit freue ich mich so sehr,
daß ich darf zusammen leben mit Christus, meinem Heiland und Herr.
Vertraue auch Du Dich Ihm an, daß Er möge erfüllen Dein Wesen
und auch Dir einst kann geben, das endlose ewige Leben.
Ergreife Ihn und laß Seine Hand niemals mehr los, was auch kommen mag,
bis Er erscheint in Herrlichkeit an Seinem glorreichen, verheißenen Tag.

05.06.2021 © Manuela Sahm


 

 

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