Mittwoch, 10. Juni 2020

Die Wunden heilen (Teil 1)





"Die Wunden heilen"

ist eine Seminarreihe mit Ron und Nancy Rockey. Diese Vorträge habe ich so übersetzt, wie beide abwechselnd gesprochen haben. Sie gehen tief unter die Haut und legen Dinge in unserem tiefsten Inneren frei, von denen wir wohl gar keine Ahnung haben, daß es sie gibt, aber es gibt sie. Sie aufzustöbern und aufzudecken und bewußt zu machen, ist das Ziel dieser Vortragsreihe, um die tiefen und unbewußten, seelischen Wunden heilen können, die unser Leben so lange beschwert und unvermutet unglücklich gemacht haben.
 



Ron Rockey



Nancy Rockey




(Vorwort)

Hallo, 

ich bin Dan Matthews und ich möchte Euch meine Freunde Ron und Nancy Rockey vorstellen und über ihr sehr effektives und beliebtes Seminar "Die Wunden verbinden" sprechen. Dieses lebensverändernde Seminar ist ein wunderbarer Entdeckungsprozeß. Unter anderem wird es die Täuschungen aufdecken, die Gottes Feind benutzt, damit wir uns wertlos und hoffnungslos fühlen. Aber es macht noch viel mehr. Das Seminar nutzt Gottes Weg, allen Menschen Sinn und beste Hoffnung zu bringen.

"Die Wunden zu heilen" spricht unsere unerfüllten Bedürfnisse an, die oft Gefühle der Ablehnung und Angst und Wut hervorrufen, die wiederum extreme Bedürfnisse nach Kontrolle und Aufbau von Abwehrmechanismen hervorrufen können, um zu versuchen, unseren zerbrechlichen Selbstwert zu schützen. Diese Schäden, die wir alle in dieser Welt der Sünde erleiden, sehen wir in diesem Seminar. Aber das Beste von allem ist, daß das Seminar die richtigen Werkzeuge bietet, um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden. Ron und Nancy Rockey haben beide einen Master-Abschluß in Ehe- und Familientherapie und sind von der "Nation Christian Counsellor Association" anerkannt. Obwohl sie als Berater zugelassen sind, liegt ihr Hauptaugenmerk auf einem praktischen und pädagogischen Ansatz zur Schaffung emotionaler und geistiger Gesundheit. In ihren Vorträgen berufen sie sich auf ihre eigene schwierige Eheerfahrung und ihren anschließenden Genesungsprozess. Gemeinsam leiten Ron und Nancy die Abteilung "Glaube für heutige Familien".

Während Ihr durch dieses Seminar reist, denkt daran, habt keine Angst, in den Spiegel zu schauen, auf sich selbst, Eure eigene Geschichte und die Auswirkungen, die sie auf Eurer Leben hatte. Tut Euer Bestes, um all dies mit einem lehrbaren Geist und der Bereitschaft, die Wahrheit über sich selbst zu erfahren, anzugehen, damit Ihr die Schwierigkeiten lösen können, die Eure Schritte behindert und Eure Freude über den Weg, viel zu lange, gestohlen haben.

Gott segne Euch nun, wenn Ihr lest und die Informationen auf Euch selbst anwendet.

Dan Matthews

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"In "Time Magazine", 21. Oktober 1991 in einem Kasten in der Mitte einer Seite, mit einer sehr dunklen Linie umrandet, war diese Aussage. Irgendwie überraschend, daß sie im "Time Magazine" erschienen ist. Dort hieß es:

"Ich glaube, es gibt den Teufel und hier ist die Agenda des Satans. Erstens will er nicht, daß jemand Kinder bekommt. Zweitens, wenn sie schwanger werden, will er, daß sie getötet werden. Wenn sie nicht durch Abtreibung getötet werden, will er, daß sie vernachlässigt oder mißbraucht werden, körperlich, emotional, sexuell. So oder so, die Legionen der Hölle wollen Kinder zerstören. Weil Kinder die zukünftigen Erwachsenen und Leiter werden. Wenn sie ein Kind verziehen oder verwunden können und weil "sie" natürlich die Legionen der Hölle sind, dann wird es ein verzerrter oder verwundeter Erwachsener, der dieses Leid an die nächste Generation weitergibt."

"Es klingt fast biblisch, nicht wahr? In dem Sinne, daß die Väter an die dritte und vierte Generation übergingen."

"Was für eine Überraschung, daß diese Aussage im "Time Magazine" erscheint und so richtig ankommt. Es gibt eine Aussage, die vor über hundert Jahren von einer sehr klugen Frau geschrieben wurde. Sie sagte:

"Der Grund dafür, daß es so viele verzerrte, hartherzige Wesen auf dieser Welt gibt, ist, daß der größte Teil der Natur dieser Personen in der Kindheit in den Schatten gestellt und pervertiert wurde. Und wenn die Strahlen des göttlichen Lichtes nicht ihre Hartherzigkeit schmelzen können, wird das Leben derer um sie herum sehr unglücklich sein."

Wir haben also schon früh gelernt, daß es eine Agenda gibt. Das Ziel ist es, uns zu vernichten. Wie also zerstört uns Gottes Feind? Wir werden während dieses Seminars viel Zeit darauf verwenden. Wir werden in der uns zur Verfügung stehenden Zeit auf so viel Einzelheiten wie möglich eingehen. Und so ist der erste Punkt, den wir hervorheben wollen der, daß Satans Plan für jeden Menschen ist, daß er sehr früh eine Lüge in uns hinein gepflanzt hat. Tatsächlich haben die meisten von uns das ganze Leben auf dieser Lüge aufgebaut. Die Schrift sagt, daß Satan der Vater der Lügen ist.

Also wird diese Lüge von unserem Feind benutzt. Und sie wurde speziell entwickelt, um uns zu entwaffnen, damit wir keine Kraft haben, über die Schatten des Lebens zu springen, keine Macht die Schlachten des Lebens zu schlagen und keine Hoffnung, jemals einen Sieg zu erringen. Keine Kraft, keine Macht, keine Hoffnung. Und für einige von Euch klingt das gewiß irgendwie vertraut. Die Lüge wurde sehr früh im Leben in uns eingepflanzt. Vielleicht, sogar als wir noch im Mutterleib waren. Die Lüge muß frühzeitig gepflanzt werden, so bald wie möglich im Leben, damit sie reichlich Gelegenheit hat, Wurzeln zu schlagen. Um alle notwendigen Nährstoffe zu erhalten, um stark zu sein. Wißt Ihr, die Wahrheit ist, daß die Lüge durch die Erfahrungen unseres Lebens getränkt wird, jede einzelne von ihnen.

Die Lüge wird durch all unsere Beziehungen zu anderen Menschen in unserem Leben befruchtet. Und die Lüge wird von all unseren Überzeugungen gehegt und gepflegt, die wir zu glauben lernen, wenn wir sehr klein sind. Also, was macht diese Lüge? Sie frißt an der Grundlage dessen, was wir sind. Und sie zerstört uns von innen heraus. Genau wie eine Pflanze, die vollkommen gesund und ganz aussehen kann und sogar Blüten hat. Wenn aber die Wurzeln dieser Pflanze krank sind, wird irgendein Schädling kommen, um sie zu fressen.

Was wird letztendlich mit der Pflanze geschehen? Sie wird sterben und so ist es auch bei uns. Während unsere Wurzeln noch geformt und entwickelt werden, beginnt diese Lüge an uns zu nagen. Schon sehr, sehr früh im Leben. Sie führt dazu, daß das Leben aus uns herausgesaugt wird, so daß schließlich nicht nur die eigentliche Pflanze, sondern für einige auch die Gefühle und die Intelligenz direkt aus uns herausgezogen werden.

Keine Hoffnung, keine Kraft, keine Stärke. Das Erstaunliche daran ist, daß wir äußerlich vollkommen aussehen können, genau wie die Pflanze, während der Schaden in den Wurzeln liegt und sie anfängt, zerfressen zu werden und sobald die Wurzeln weggefressen sind, wird die Pflanze langsam eingehen. Und bei Menschen findet dieses Zusammenbrechen in der Regel etwas später im Leben statt, etwa im Alter zwischen 35 und 50 Jahren. So lange dauert es, bis wir schließlich auseinanderfallen, weil wir gelernt haben, schon früh im Leben einige Schutzvorkehrungen zu treffen.

So kann diese Pflanze von außen vollkommen gesund aussehen, während sie von innen her zerstört wird und das ist sogar Teil der Strategie des Feindes. Denn wenn wir von außen perfekt und ganz und gesund aussehen, wird niemand wissen, daß wir Hilfe brauchen. Ist das nicht interessant? Und so werden sie sich von uns distanzieren und wir werden uns selbst isoliert vorfinden. Wir werden in einem verzweifelt geschwächten Zustand sein, aber äußerlich werden wir gut aussehen.

"Und es ist immer wichtig, gut auszusehen."

"Nun, ja, einige von uns haben diese Botschaft schon früh eingetrichtert bekommen. Es ist sehr wichtig, was die Nachbarn denken, oder was die Leute in der Kirche denken oder was die Lehrer denken. Und so, indem wir uns in einer vorgeschriebenen Weise verhalten, die uns von jemand anderem gegeben wird, schaffen wir es, Menschen auf Distanz zu halten und wir selber hungern und dürsten danach, daß uns jemand uns berührt, um uns zu helfen, uns zu reparieren, tief im Inneren, wo der große emotionale Schmerz ist".

"Sehen wir uns diese Lüge noch einmal an. Diese Lüge wird sehr, sehr früh gepflanzt. Für viele von uns ist es bereits im Mutterleib, wo wir unser Leben begonnen haben. Tatsächlich hat die Wissenschaft jetzt gezeigt, daß ein Embryo zwei Tage nach seiner Empfängnis, 48 Stunden die Fähigkeit hat, sich selbst abzutreiben, wenn es sich in einer feindlichen Umgebung befindet."

"Eigentlich heißt es in der wissenschaftlichen Zeitschrift, daß ein Embryo, der erst 48 Stunden alt ist, eine Abstoßung in seiner Umgebung spüren und darauf reagieren kann."

"Und danach handeln.... So entsteht die Lüge übrigens schon sehr früh im Leben. Wir entwickeln eine ganze Reihe von Gefühlen um die Lüge herum, um diese Lüge zu begraben und zu beschützen. Übrigens, wir lernen mindestens 50 % von allem, was wir in unserem ganzen Leben lernen, im ersten Lebensjahr. Und das ohne Sprache. Womit lernen wir es? Mit unseren Gefühlen. Also es gibt da eine Lüge, die oft schon in die Gebärmutter gepflanzt wird, oder sie wird im ersten Lebensjahr gepflanzt. Während wir aufwachsen, entwickeln wir eine ganze Reihe von Lügen, um diese Lüge zu schützen. "Mir fehlt nichts! Ich bin in Ordnung!"

Übrigens, gibt es hier Leute mit deutscher Herkunft? Kann ich Eure Hände sehen? Oh, schaut Euch das an. Gibt es hier welche mit britischer Herkunft? Kann ich Eure Hände sehen? Es gibt ein paar, ist Dir das aufgefallen?"

"Ja."

"Als wir das vor ein paar Jahren zum ersten Mal machten, fragte ich: "Gibt es hier jemanden mit deutschem Hintergrund?"

"Viele Leute hoben ihre Hände."

"Und dann sagte Nancy:" Ist hier jemand mit britischem Hintergrund?" Das ist ihr Hintergrund."

"Zögerlich ging eine Hand nach oben."

"In der deutschen Kultur durften viele von uns keine Schmerzen und Wut zeigen. Wut ja, aber keine Schmerzen. Wenn man geweint hat bekam man zu hören: "Halt die Klappe, oder ich gebe Dir etwas zum Weinen!" Also, was wir gelernt haben war eine ganze Reihe von Lügen. Was darfst man nicht? Gefühle zeigen. Das ist eine Lüge! Aber das ist die Kultur, in der wir aufgewachsen sind. Und ich will nicht auf den Deutschen herumhacken, jede Kultur hat ihre Fehlfunktion, aber das ist mir in meiner Kultur passiert, also bin ich mir dessen ziemlich bewußt und ich habe viel darüber nachgeforscht.

Es gibt in uns also eine ganze Reihe von Lügen, die diese Lüge tief im Inneren schützen. Dann entwickeln wir eine ganze Reihe von Lügen, um die Gefühle und die Lüge tief drinnen zu schützen und dann entwickeln wir eine ganze Reihe von Verhaltensweisen, um alles andere zu schützen. "Ich habe alles im Griff!" Wir kleiden uns richtig, wir reden das richtige, wir essen das richtige und wir ziehen das richtige an. Wir machen das alles, das ist richtig!"

"Oder am anderen Ende des Pendelausschlags schreien unsere Verhaltensweisen, daß es in unserem Kern eine Lüge gibt. Wir werden alle Autoritätspersonen ablehnen. Wir werden eine Ausdrucksweise verwenden, die zerstörerisch für uns selbst und andere Menschen ist.

"Oder wir leben einen Lebensstil, der für alle um uns herum abstoßend ist."

"Wir können hier etwas genauer sein. Es gibt diejenigen, deren Lüge so tief in ihnen steckt, daß sie, um sich für die Welt akzeptabel zu machen, nur noch Liz Clayborn oder Har Sharfner und Marx anziehen. Sie stellen sicher, daß sie gelernt haben, sich gut zu kleiden, so daß jeder Fehler in ihrem Aussehen vollständig abgedeckt ist. Oder das andere Ende des Pendelausschlags ist, daß wir einen Monat lang nicht duschen und wir uns die Zähne nicht putzen. Wir haben nichts, was wie eine Frisur aussieht oder völlig zerzaust ist und wir werden alles tun, nicht nur in unserem Aussehen, sondern auch in unserem Verhalten, um Menschen auf Distanz zu halten.

Entweder verhalten wir uns ihnen gegenüber auf eine direkte, oft unhöfliche Art und Weise, die ärgerlich ist und nicht ignoriert werden kann und so ziehen sie sich immer wieder von uns zurück, weil unser Verhalten so unausstehlich ist und wir nicht aufhören können, nerv, nerv, nervtötend zu sein, oder wir werden uns in unserem ungeschliffenen Zustand weit von ihnen zurückziehen, uns in einer kleinen Fötusstellung zusammenrollen und uns in einer Ecke verstecken."

"Wir haben eine ganze Reihe von Verhaltensweisen, was auch immer sie sein mögen. Und es geht immer darum, alles richtig zu machen. Hier ist eines der Gesetze des Geistes. Wir werden dieses Wochenende eine Menge davon lernen. Eines der Gesetze des Geistes ist, daß man, um Recht zu behalten, etwas opfert. Um im Recht zu bleiben, opfert man die Vertrautheit."

"Wer von Euch kennt jemanden in Eurem Leben, der immer Recht hat? Vielleicht lebt Ihr mit so jemandem zusammen. In unserer Ehe war das früher so. Mein Mann hatte immer Recht."

"Nein, Du hattest immer Recht."

"Hast Du gerade gezeigt, daß Du Recht haben mußt?"

"Was meinst Du damit?"

"Du hast gerade gesagt: "Nein, Du hattest immer Recht."

"Nun, Du hattest immer Recht."

"Ja, indem Du falsch gelegen bist. Aber Du hattest immer Recht, indem Du richtig lagst."

"Nun, dann stelle ich Dir eine Frage."

"O.K."

"Hatte ich nicht die meiste Zeit Recht?"

"Wenn es sich um Zahlen und Fakten handelt, hattest Du die meiste Zeit Recht."

"Nun, gibt es noch etwas anderes, mit dem man sich identifizieren kann?"

"Ja, gibt es."

"Was zum Beispiel?"

"Menschen und ihre Gefühle und ihre seelischen Bedürfnisse."

"Das kommt immer in die Quere, Liebling! Fakten und Zahlen sind wichtig, alles andere ist belanglos!"

"Könnte ich vorschlagen, daß man sich bei Fakten und Zahlen vergewissern kann, daß man Recht hat, aber bei Gefühlen hat man keine Ahnung. Wenn Du also keine Ahnung von etwas hattest, dann gab es das nicht. Mit anderen Worten, Gefühle waren in der materiellen Materie belanglos."

"Oh, ich wußte, daß Du eine Menge Gefühle hast, aber Du siehst, daß sie nur im Weg stehen. Man muß seinen Geist beherrschen."

"Konzentrieren."

"Ja."

"Aha."

"Und ich bewundere Dich, ich hatte schon früh in unserer Ehe immer Recht, das muß ich zugeben, denn.... ähm.... Nancy hatte immer Unrecht. Aber hier müßt Ihr etwas wissen. Nancy behielt immer Recht, sie hatte immer Recht. Und die Art und Weise, wie sie Recht behalten und immer im Recht war, war daß sie in ihrer Falschheit Recht hatte. " 
 
"Eine Dame in unserem Publikum sagt, Du machst mich verrückt! .... Was hat das zu bedeuten? Was soll das heißen? Kennst Du das alte, ich schätze, es ist ein Kinderlied: "Jack Sprad konnte kein Fett essen, seine Frau konnte kein Mageres essen und so leckten sie zwischen den beiden den Teller sauber." (engl.: Jack Sprat could eat no fat, his wife could eat no lean and so between them both you see, they licked the platter clean.)
Nun, wir fühlen uns zu unserem eigenen gefühlsmäßigen Ebenbürtigen hingezogen, aber normalerweise zu jemandem, der uns entgegengesetzt ist. Um also im Recht zu bleiben, mußte Ron jemanden heiraten, der immer im Unrecht ist, denn somit bin ich sein Gegenteil. Und damit er im Recht bleibt, mußte er dafür sorgen, daß ich immer falsch lag. Aber hier ist der Schlüssel. Ich bin in einem Zuhause aufgewachsen, in dem ich immer Unrecht hatte.

"Damit sie sich richtig fühlte, mußte sie im Unrecht sein."

"Es war meine Norm im Unrecht zu sein. Ich wuchs mit einer Mutter, einem Vater, einer Oma und einem Opa auf. Und diejenigen von Euch, die etwas über Temperament verstehen, wissen, daß Menschen, die cholerisch sind, immer denken, daß sie Recht haben. Und alle vier, Mama, Papa, Oma und Opa, waren alle Choleriker."

"Und Nancy ist melancholisch."

"Ich neige also dazu, sowieso falsch zu liegen oder das Gefühl zu haben, daß ich im Unrecht bin. Und sie haben mir dabei geholfen, alle vier."

"Und ich kam daher und half auch noch dabei."

"Das ist richtig. Ich heiratete, was für mich normal war, jemanden, der mir helfen würde, immer im Unrecht zu sein."

"Jetzt müßt Ihr die positive Seite betrachten. Als ich anfing, mich zu verbessern, kam ich zumindest an den Punkt, an dem ich zugeben konnte, daß ich Unrecht hatte."

"Wodurch Du nur noch Recht behalten hast. Weil es das Richtige ist, zuzugeben, wenn man im Unrecht ist."

"Wißt Ihr, egal was ich tat, selbst wenn ich versucht habe, Recht zu haben, indem ich Unrecht hatte, hatte ich Unrecht, indem ich Recht hatte."

"Es klingt verwirrend, nicht wahr?"

"Aber genau darum ging es in ihrem Leben. Sie hat mich immer verrückt gemacht. Ich habe sie auch verrückt gemacht."

"So, denkt mal darüber nach: Seid Ihr in einer Beziehung mit jemandem, der Euch gerne ins Unrecht setzt? Und er stellt sicher, daß Ihr im Unrecht seid, indem er dafür sorgt, daß er immer Recht hat, stimmt's? Und das versetzt Euch in eine andere Position als er. Leider ist es für einen Menschen zerstörerisch, wenn er ständig dazu gebracht wird, Unrecht zu haben. Je mehr ich mich also bemühte, in unserer Ehe Recht zu haben, desto mehr beharrte Ron auf seiner Richtigkeit. Und dann, der arme Kerl, wollte er mit mir intim werden. Wir wollen einen Moment lang darüber nachdenken. Man lebt mit jemandem zusammen, der immer Recht hat, und man selbst hat immer Unrecht. Warum sollte Herr Richtig mit Frau Falsch intim werden? Wenn er sie so sehr zu Hackfleisch gemacht hat, daß sie nur noch ein alter Putzlappen ist, in dem nichts mehr von Wert ist, warum sollte er mit so jemandem intim sein wollen?

"Du sollst nicht alles so ernst nehmen, leg das einfach beiseite und ... Du weißt schon?"

"Ah, ... aber Frauen können das nicht, oder? Wenn uns ständig das Gefühl vermittelt wird, daß wir nichts sind, daß wir wertlos sind, dann ratet mal, was wir unserem Partner anbieten. Wertloses Nichts. Und dann wollen sie uns mißbrauchen, weil wir ein wertloses Nichts sind, was uns nur noch mehr zu einem wertloseren Nichts macht. "

"Ich versuche Dir nur zu sagen, Schatz, nimm Haltung an, nimm das Leben nicht so ernst, was ist los mit Dir??"

"Was mit mir los ist? Das waren meine charakterformenden Jahre."

"Laß alles hinter Dir, wenn mich meine nicht gestört haben, was ist falsch? Trenn Dich einfach davon! Du mußt nicht wirklich alles haben, schneide das Ding einfach ab. Triff eine Entscheidung, ich muß da nicht hin, ich gehe jetzt hier rüber. Das ist es, was ich tue, warum kannst Du es nicht tun? Was ist los mit Dir, triff einfach eine Entscheidung, laß es aus Deinem Kopf verschwinden, laß es - los. Nimm das Leben nicht so ernst. Schneide diese Dinge einfach ab, triff einfach eine Entscheidung..."

"Bist Du jetzt fertig?"

"Was????"

("Aus der Puste", sagte jemand aus dem Publikum, Ron lacht.)

"So schwer es für Dich ist, im Unrecht zu sein, so schwer ist es für mich oder irgendjemand anderen, die Erinnerung daran, immer im Unrecht gewesen zu sein, einfach abzuschalten. Alle Erinnerungen an Schaden und Schmerz, die uns zustoßen. Die ersten sieben Jahre unseres Lebens, vom Moment der Empfängnis bis zum Ende des siebten Lebensjahres, sind die Grundlage für das, was wir heute sind!"

Kehren wir zu dieser ursprünglichen Statistik zurück. 50 % von allem, was wir jemals im Leben lernen werden, lernen wir im ersten Lebensjahr. Und weitere 25 % dessen, was wir jemals im Leben lernen werden, lernen wir im nächsten Lebensjahr. Also 75% von allem, was wir jemals im Leben lernen werden, lernen wir bis zum Ende des zweiten Lebensjahres.  75%!!! Und das in der Regel ohne große sprachliche Mittel. Sehr wenig im Bereich der Fähigkeit, von Ursache zu Wirkung zu denken. Und wenn wir in einem nicht absolut vollkommenen Elternhaus leben oder aufgewachsen sind - wußtet Ihr übrigens, daß Christus nicht in einem vollkommenen Elternhaus aufgewachsen ist? Wir werden nicht sofort darauf eingehen, sondern später. 

Wenn wir also nicht in einem absolut vollkommenen Elternhaus aufgewachsen sind, bedeutet das, daß unser Geist große Schwierigkeiten hat, Beziehungen zu knüpfen, die ganzheitlich und gesund sind, denn unsere Fähigkeit, Beziehungen einzugehen, ist mit dem Ende des zweiten Lebensjahres erschöpft, und die Fähigkeit zur Empathie ist mit dem Ende des dritten Lebensjahres abgeschlossen. Unsere Fähigkeit, uns auf einer emotionalen Ebene mit den Menschen in unserem Leben zu verbinden, ist bereits im Alter von zwei bis drei Jahren ausgebildet. Und das ist für die meisten von uns mit wenig oder gar keinem Erinnerungsvermögen, aber die treibende Kraft in unseren Beziehungen." 

"Etwas später im Seminar, wenn wir uns ansehen, wie der Verstand funktioniert, und das werden wir tun, werdet Ihr verstehen, wie es möglich ist, daß alles, was uns in unserem Leben widerfahren ist, ob wir es nun in die bewußte Erinnerung bringen können oder nicht, immer noch unsere heutigen Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen beeinflußt."

"Schauen wir uns jetzt die Lüge an. Worin besteht diese Lüge? Diese Lüge ist, daß ich wenig oder keinen Wert habe. Und ich sage Euch mal gleich so viel: Ihr könntet mich nie davon überzeugen, daß ich wenig oder gar keinen Wert habe, denn all das hat mich nicht gestört. Alles, was ich brauchte, konnte ich verwirklichen, es störte mich nicht. Und wißt Ihr, das an verschiedenen Stellen in der Welt. Man sieht es in der Unternehmenswelt. Die haben ihre Rolls Royce und nun ja, die 1000-Dollar-Anzüge. Tatsächlich habe ich neulich einen Mann gesehen, der sagte, er hätte 3000 Dollar für den Anzug bezahlt, den er trug. Damit muß er sich wirklich wichtig fühlen. Und es gibt alle Facetten des Lebens, bis hin zu denen, die stolz darauf sind, mindestens sechs Monate lang dieselbe Kleidung tragen zu können, ohne sie auszuziehen, und alles dazwischen. In der Tat ... wage ich es, das hier zu sagen? Übrigens habe ich in Arkansas gelebt. Meine Anfangsjahre waren in Little Rock, Arkansas ... "

"Wie alt warst du eigentlich, als Du nach Arkansas gezogen bist??"

"7. Klasse."

"Also etwa elf Jahre alt."

"Ja, etwa elf oder zwölf. Die Zunge war friedlich, bis ich dort hin kam."

"Und als Du dort ankamst, wußten sie, was "fliegende, brennende Raketen" sind."

"Es gibt auch die anderen Extreme des Lebens. Es gibt alle Arten von Extremen, wie wir das beschützen, weil wir meinen, wir hätten keinen Wert und keine Bedeutung. Ich erinnere mich, als wir in Nordflorida lebten, war es damals eine große Sache, daß man ein richtiger Mann ist, wenn man einen Kleintransporter mit Pritsche und einen Hund auf dem Rücksitz hat und ein Gewehr im Rückfenster. Das hat mich einfach umgehauen.


Fortsetzung folgt!

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